Freitag, August 29, 2008

Marseille und die Gerüche

Etwas, was leider nicht digital in diesen Blog eingebettet werden kann, sind die Gerüche, die einem hier in Marseille begegnen. Eigentlich sollte man meinen, dass meine Geruchsknospen schon während meiner Kindheit im Wachstum erstickt wurden, da ich in einer stinkenden, dampfenden Metropole aufgewachsen bin. Aber hier werde ich eines Besseren belehrt.
Würde man in anderen Städten, fast den Sinn unserer Nase vergessen, bekommt man hier das Gefühl, dass Gerüche in der Nase schmerzen können, genau wie Laute Geräusche in den Ohren weh tun.
Trete ich aus dem Haus, rieche ich erst einmal den angenehmen sauberen Geruch der Olivenseife, die gegenüber hergestellt wird. Ein paar Meter weiter wird man schon von den echten marseiller Gerüchen überrollt. Dicke Rauchwolken, die aus einem verbranntes Dachstuhl stammen müssen. Auf der Hauptstraße nimmt man am liebsten 1 km lang keinen Atemzug, denn hier hat man versucht, die Rattenplage in den Griff zu bekommen, mit dem Ergebnis, dass hunderte Ratten im Kanalsystem vor sich hin wesen. Besser ist es am Hafen, bei den Fischständen riecht es zwar immer noch nach Tod, aber nach essbarem.
Um meiner Nase eine Pause zu gönnen, fahren wir oft aus der Stadt. Kommt man wieder zurück, schlägt die Gestankswand doppelt stark zu. Kein Atemzug ist zu nehmen, ohne Pisse und Fäkalien zu riechen. Nichtsdestotrotz kann ich froh sein, meiner Lunge hier eine Auszeit der Luftverschmutzung in Jakarta zu gönnen, oder gar Kalimantan. Denn dort schmerzt es nicht nur in der Nase, sondern auch in der Lunge und den Augen. Führe ich mir dann noch vor Augen, woher der beißende Rauch in Kalimantan kommt, schmerzt mir auch das Herz bei dem Gedanken an den verbrannten Regenwald und den Massen an toten Tieren.

Samstag, Juni 17, 2006

marseille


neuerdings in marseille

Im Banditen-Viertel "Le Panier" lässt es sich wunderbar mediterran leben. Enge Gassen spenden Schatten und halten die Wohnungen angenehm kühl, während es draußen meist über 28°C ist.

Enge Gassen sorgen aber regelmäßig zum Verkehrschaos, Gehupe und zu viel Geschrei. Außerdem zieht unser Bilderbuchviertel nervtötende Touristenzüge an!